Einmal Oman und zurück

Berichte von 11/2017

Donnerstag, 30.11.2017 wir sind drin

Heute war das Wetter gnädig: kaum Wind, nur ab und zu Wellen wenn weiter draussen ein Schiff vorbei fuhr. Also vor dem Frühstück schnell ins Wasser gesprungen und eine halbe Stunde gebadet. 

Auch für den Fuß sehr gut, die Bänderdehnung ist zwar wieder ok, tut aber in manchen Situationen noch weh. An den Zehen habe ich einen Bluterguss. Zuerst wollte ich den Dreck kräftig wegrubblen, nur unter der Haut ist das schwierig. Es ist Blut, das vom Gelenk an die tiefste Stelle gesickert ist. Als Faustregel gilt: wenn der Bluterguss verheilt ist sind auch die Bänder wieder ok.

Zudem ist Feiertag: der Tag der Märtyrer. Jedes Mobiltelefon mit einer UAE Nummer hat eine SMS bekommen:

  • Um 8:00 die UAE Flagge auf Halbmast flaggen
  • Um 11:30 eine Schwiegeminute mit Gebet
  • Um 11:31 die Flagge wieder hoch ziehen

Haben wir verpasst. Erstens haben wir keine UAE Flagge mit Mast, zudem waren wir gerade in der Wüste.
Trotzdem haben wir eine DankesSMS bekommen:

"Thank you for your participation in #The_ UAE_ Remembers and joining us in expressing our pride and gratitude for the UAE's heroes.
Martyrs' Families' Affairs Office"

Auf dem Weg nach Al finden wir mitten in der Wüste eine irre lange Wand mit personalisierten Betonplatten.

Dahinter verbirgt sich eine Dromedarzucht, in den Dünen ein Stück weiter ist der Kindergarten unterwegs.

Auf der E66 machen wir Mittagspause, dann geht es weiter Richtung Grenze. Das Navi will uns durch Al Ain schicken, das erscheint mir komisch. Die Papierkarte kennt nur einen Übergang 25km weiter östlich.

Wir entschliessen uns den zu nehmen und es ist verblüffend wenig los.

Die PKW Spuren sind ein bißchen eng, daher nehmen wir die Truckecke. Ein kleiner Laster mit Dromedaren und ein leerer Schottersattelzug.
Im Büro bittet mich der Beamte Platz zu nehmen und ruft einen Kollegen an, der sich mit dem Carnet auskennen könnte. Er kommt, wir gehen zum Auto und er ruft einen weiteren Kollegen an. Der überprüft die Fahrgestellnummer, dann geht es ins Büro und der KAT bekommt eine Akte. Der Datensatz von der Einreise ist nicht zu finden, also neu anlegen. Nächstes Problem: in UAE sind alle Kennzeichen nur eine bestimmte Zeit gültig, meist ein Jahr. Das gibt es in Deutschland nicht, also einigen wir uns auf 2020. Damit ist der Vorgang abgeschlossen, wir bekommen einen Ausdruck und es geht zur Personenkontrolle. Weil es ein bisschen gedauert hat sind noch ein paar leere Kipper dazu gekommen.

Wir stehen vor der Ausreiseschranke, kein Kontrolleur in Sicht. Also bei den PKWs nachfragen. Ich reiche die Ausweise rein, dann will man eine Geldkarte haben. Zum Auto, die Kreditkarte holen und 60 AED werden abgebucht, nachdem ich meine PIN durch den Raum rufen durfte. Das ist hier üblich, das Geschiss des Deutschen nimmt man mit Humor.

Auf der omanischen Seite ein kurzer Blick in die Pässe, "Welcome to Oman" und dass wars.

Am ersten Kreisverkehr schnell eine Versciherung abschliessen, und dann noch ein paar Kilometer bis zu einem netten Stellplatz zwischen ein paar Steinhügeln.

Ira kann endlich mal wieder herum räubern, ohne mit Arabern ins Gehege zu kommen.

Die ETISALAT SIM Karte bleibt sich treu, wieder neue Probleme beim Roaming. Wenn man Packages dazu bucht kann man, ansonsten geht nicht mal Telefonieren. Beim nächsten Mal nehmen wir Virgin oder Du, den Mist braucht man wrklich nicht.

Dank der Vodafonekarte sind wir wieder online, morgen beschaffen wir uns Geld und eine lokale Karte.

Mittwoch, 29.11.2017 Rückreise geklärt :-)

Die Verhandlungen wegen des Maserati dauern an, der Motor war nach einem Jahr nicht zu starten. Die Batterie ist so platt, dass selbst mit einem Überbrückunskabel nichts ging. Mit der Hand konnte ich ein bisschen an der Kurbelwelle drehen, also geht es prinzipiell. Endgültige Klärung, wenn wir aus dem Oman zurück sind.

Ansonsten ist alle vorbereitet:

- am 19.12.2017 muss der KAT in den Hafen. Ankunft in Genua um den 17.01.2018.

- wir fliegen am 24.12.2017 von Dubai 1:50 Nonstop nach Frankfurt 5:50. Für Ira haben wir ebenfalls einen Platz reserviert, es waren nur noch 3 Hundeplätze frei.
Was noch übrig bleibt: eine Hundebox kaufen. 

In Dubai gibt es eine Tagesstätte für Hunde, die auch Zubehör vertreibt: Woof. Die Damen verkaufen zwar keine Hundeboxen, aber sie haben mir eine Adresse gegeben wo man so etwas bekommen kann. Sie erwähnten auch noch, dass zur Zeit viele Expats aus Dubai wegziehen.

Anschließend ich noch beim Car Prison vorbei.

Dort werden "naughty cars", also verhaltensauffällige Autos, abgestellt. Kostet pro Tag 10 Dirham, mindestens 30 Tage sind einzuplanen. Also mal mehr als 70€ Strafe plus Verzicht aufs Auto.Da einige wertvolle Autos dabei waren scheint es manchen Fahrern auf ein Auto mehr oder weniger nicht anzukommen.

Der Staub ist nur begrenzt aussagefähig, teilweise sieht ein Auto nach 2 Tagen Sandsturm schon ziemlich eingepudert aus. Hier ist alles ziemlich feiner Sand und Staub.

Jetzt sind wir wieder am Strand, leider hohe Wellen und rote Fahne.

 

Montag, 27.11.2017 Inshallah, oder auf Italienisch "la prossima volta"

Hier geht es auf die Regenzeit zu, deshalb gibt es Wolken und Wind.

Am Samstag und Sonntag war nichts mit Baden: Wellen zu hoch und deshalb sind die Lifeguards pingelig.Kann man nachvollziehen, wenn die Damen hier in voller Montur ins Wasser gehen und nur die Beine nass machen wollen, maximal mit den Händen planschen. Dazu fehlt eine Schwimmausbildung und ein paar sind in der letzten Zeit ertrunken.
Negative Schlagzeilen sind nun mal Gift für den Tourismus

Wir sind ein bisschen spzieren gegangen und haben auf die Rückmeldung der italienischen Reederei gewartet, in einem arabischen Land...
Samstag geht eh nichts, dann haben sie noch ein paar Unterlagen gebraucht und mittlweile ist klar: bs zum 19.12.2017 muss der Wagen im Hafen sein. Ok, passt zur Oman Tour und jetzt können wir den Fllug buchen.

Beim Spazieren gehen haben wir einen älteren Maserati gesehen.

Der hat mir keine Ruhe gelassen und heute morgen habe ich den Besitzer ausfindig gemacht. Teuer sind die Autos auch in Deutschland nicht, mal sehen ob wir uns einig werden. Das wäre ein kleines "Reise-Andenken-Projekt". Heute Abend werde ich mehr wissen, prinzipiell will er den Wagen verkaufen.
Ein Italiener, der mit einer Deutschen verheiratet ist und in Dubai lebt.

 

 

Freitag, 24.11.2017 gute Nachrichten und dann zum Drachen

Gute Nachrichten von der Schiffslinie: sie haben ein vernünftiges Angebot gemacht.

Wir werden den Heimweg im Flugzeug antreten und das Auto von Dubai nach Genua verschiffen.

Lufthansa hat auch noch freie Plätze für Ira und uns an Weihnachten. Sobald wir den genauen Alauf kennen werde ich die Flüge buchen.

Auf dem Weg zu Patricks Laster um die Kamera abzuholen bin ich beim Dragonmart vorbei gefahren.

Wir haben schon ein paar mal davon gehört, es ist das größte China-Outlet weltweit. Dort soll es alles aus China geben und das zu Preisen, die besser als bei ebay sein sollen.

Die Webseite sieht nett aus, die Zufahrt ist eine riesige Baustelle, weil man gerade die Überführungen von Osten her baut. Bisher kann man nur von Westen vernünftig anfahren.

Innen kam ich mir vor wie in einem überdachten Flohmarkt. Thematisch sortiert gibt es verschiedene Bereiche, die Händler bieten ähnliche Produkte an. Egal was man braucht, es gibt einen China Nachbau.

Solarpanels und Ladegeräte gibt es im Bereich "EA", aber Freitags um 12:00 sind die Läden, die diese Sachen anbieten, geschlossen. Komisch, dass man am Haupteinkaufstag dicht hat, aber jeder wie er mag.
Irgendwie hat es auf mich den Eindruck gemacht, dass die Sachen einfach nur raus gehauen werden, jeder der Läden für die Solaranlage wrkte auf mich wie Lidl kurz vor Feierabend:wenn die Kunden alles durcheinander gebracht haben.

War also nichts, evtl. habe ich nur in den falschen Läden geschaut. Zum Ausgleich gab es beim Libanesen einen Wrap mit Huhn und Cola.

Der Versuch, in Dubai an den Strand zu gehen ist gescheitert: zu spät und zu weit weg.

Heute kommt ein neuer Versuch.

Donnerstag, 23.11.2017 Im Sand

Gestern haben wir uns mit Patrick getroffen, um ein Wüstencamp für eine Firma zu unterstützen.

Bei uns war hinten links der Reifen undicht. Ursache ist der Ventileinsatz, bei diesen Felgen nicht ungewöhnlich. Nur etwas aufwändig in der Reparatur. Deshalb, und weil Patricks Auto einen Kran hat, haben wir kurzerhand einen Ersatzreifen montiert und den defekten Reifen mit dem Kran auf die Ladefläche gehoben. Im Notfall hält er einen Tag durch, das reicht immer um irgendwie weiter zu kommen.

Die Gruppe kam gegen 14:30, dann gab es eine Einweisung und die Buggys wurden bestiegen.

Ein Buggy blieb nach 20 Metern nach einem Fahrfehler liegen. Man muss eben Gas geben, ansonsten graben sich die Räder ein und bleiben stehen. Wenn man dann nicht sofort vom Gas geht, brennt der Riemen ab. Bitter, denn das Fahrzeug kam frisch aus der Werkstatt.

Also wurden die vier Pechvögel in den Land Cruiser verfrachtet (79er Doka mit Benziner) und ich habe sie ins Camp gefahren. Dort wurden die Teams durch getauscht und jeder durfte mit dem Buggy durch die Dünen fahren. Während dessen haben wir Feuer und Grill angeworfen, damit es nach dem Sonnenutnergang etwas leckeres zu essen geben konnte.

Zum Abschied haben wir sie wieder zur Strasse gebracht und dann das Camp aufgeräumt. Patrick ist nach Hause gefahren, wir haben in der Wüste übernachtet. Lagerfeuer, Ruhe und Sterne....

Heute morgen sind wir dann auch raus gefahren und haben Patricks Laster mit zur Strasse gebracht. Im Dunkeln am Abend zuvor war uns dass zu heikel.
 
Den zweiten Reifen hinten haben wir auch noch getauscht, jetzt geht der Tacho wieder genauer weil noch mehr Profil vorhanden ist.

Dem Fuß geht es wieder super, das Laufen im Sand massiert sanft aber nachdrücklich alles durch

Dienstag, 21.11.2017 Fahr- und Stehzeug

Gestern haben wir uns um den Landrover gekümmert, mit dem wir in der letzten Zeit fahren durften.

Auf dem Weg zum Ölwechsel ist er einfach stehen geblieben. Der Mechaniker, der mit ihm unterwegs war, hatte die Benzinpumpen und die Relais geprüft, alles i.O.

Mit Hilfe des Blacklandy Forums bekam ich Zugriff auf eine Seite, die die Einspritzsteuerung und ein paar Fehler beschreibt, die manchmal auftreten können.

Leider war keiner der genannten dabei, Wassertemperatursensor und Einspritzventle waren elektrisch i.O. Aber es hatte ein Gutes: die beiden konnte man ausschließen. Zudem war die Steckerbelegung des Steuergeräts enthalten, und nach einer Weile kam heraus, das die Stomversorgung zwischen Zündschloß und der Elektronik defekt war.
Der Kabelbaum ist ziemich merkwürdig verbastelt. Gelötet wo man Stecker erwartet, eine Klimaanlage war nachgerüstet und daher war jeder Versuch, in dem Chaos eine Ursache zu finden, ziemlich sinnlos.
Eine neue Leitung zwischen der Sicherungsbox und dem Steuergerät, dann lief er wieder. Der Tag war dann fast rum, ich habe noch einen Rangierscheinwerfer am KAT getauscht. Wenn man schonmal Lötkolben und einen ebenen Hof zur Verfügung hat...

Heute Morgen habe ich die untere Stufe der Leiter verfehlt und mir den Fuß verstaucht.
Tut ziemlich weh, und Laufen ist gerade nicht so meins. Gerd hat zwei Knochen wieder an Ort und Stelle zurück geschoben, dann sind wir unter seinem Kat verschwunden und haben die Faltenbälge der Dreieckslenker getauscht. Dazu braucht man nicht laufen, und nach 3 Stunden war alles erledigt.
 
Anschließend haben die beiden noch fangfrischen Fisch gebraten. Echt lecker.

Einen abendlichen Segeltörn mussten wir leider absagen, weil der Fuß nicht belastbar ist ist es einfach zu gefährlich. Schon das An-Bord klettern ist unmöglich.

Sonntag, 19.11.2017 Schrauben und Baden

Wie geplant geht es am Morgen los:

Ausbau des undichten Flammstartventils. Es kommt eines zum Vorschein, das schon in der Ersatzteilliste als veraltet geführt wird. "Wenn aufgebraucht, dann 6A benutzen".
Also können wir von einem Teil ausgehen, das deutlich vor September 1988 verbaut wurde. 😇

Beim Ausbau stellen wir fest, dass ein Ermetodichtring locker ist und müssen Ersatz besorgen. In einer Hydraulikfirma, die Komponenten von Parker, Rexroth, Hydac anbietet, scheitern wir. Das man zum Verbinden der Blöcke Rohre braucht scheint ihnen nicht klar zu sein.

In der Gegend, wo Gerd seine Klimaanlage einbauen liess, findet er eine kleine Firma mit allen möglichen Verschraubungen. Auch unser Teil ist dabei. 
Weil wir schon mal da sind lasse ich noch zwei Reifenfüllschläuche machen, die das Leben deutlich erleichtern.

Zurück am Auto wird alles eingebaut, mit Mehl eingepudert und siehe da: komplett dicht. Die Gesichter unserer Damen, als wir Mehl anforderten und die 500g Packung bekamen, war Gold wert. Ein Esslöffel reicht doch

Wer wissen möchte wie es geht kann es hier nachlesen.

Zum Reinigen dann ab ins Meer, es gib Schlimmeres als beî 30° zu baden.

Die defekten Faltenbälge der Dreiecklenker kommen am 21.11. dran..... das kann man hier anschauen

wir sind dann noch nach Dubai gefahren, ein paar Sachen erledigen. Wie man eine Autobahn mit 7 Spuren pro Richtung in einen Parklplatz verwandeln kann ist mir schleierhaft, aber hier klappt es jeden Tag auf 20 km zuverlässig. Morgens rein, abends raus. Da hilft nur antizyklisches Fahren

Samstag, 18.11.2017 Dünen und der Tag des Treibstoffs

Endlich wieder mal raus.

Die neu gewonnene Freiheit nutzen wir zu einem Trip in die Wüste. Patrick hat eingeladen, ihn bei einer Tour zu begleiten.

Wie schon erwähnt soll es um 8:00 losgehen, deshalb fahren wir schon am Abend vorher los um in den Dünen zu übernachten.
Gerd meldet sich: sein Auto verliert Sprit am dritten Zylinder links und deshalb kommt er nicht mit. Eine Einsritzleitung hätten wir dabei, er wil es sich anschauen.

Wir erreichen die Dünen im Dunkeln, deshalb fahren wir nur noch rund 100m von der Straße weg bis wir ungestört stehen. Mt vollem Luftdruck und wenig Sicht ist alles andere Unsinn.

Am nächsten Morgen lassen wir die Luf ab und treffen uns mit den anderen.
Es geht quer durch ein Sandfeld, dann weiter in die hohen Dünen. Dort kämpfen wir uns auf die die höchste Düne um einen 100 m Abstieg zu fahren.

Danach wird wieder aufgepumpt und es geht zurück nach Dubai. 

Gerd hat mittlerweile das Flammstartventil als Ursache ermittelt.Wir versuchen eines in Patricks Werkstatt zu bekommen, aber in der Mittagszeit zwischen 13:00 und 15:00 geht erstmal garnichts.

Beim Blick in den Radkasten fällt mir eine dunkle Stelle am Rahmen auf. Ein Spritfilter ist undicht, an einem Kreisverkehr hatte der Wagen schon nicht richtig durch gezogen. Jetzt ist die Ursache klar, ich montiere neue Spritfilter auf der Strasse.

Anschließend versorgt uns ein afghanischer Imbiss mit leckeren Sachen.

Frisch gestärkt ein neuer Versuch, und das Ventil ist sogar am Lager. Man muss nur die richtigen Leute suchen lassen. Zusammen mit ein paar Dichtringen geht es nach Sharjah, wo der KAT steht.
Ein kurzer Sprung ins Meer, dann pfeifen die Rettungsschwimmer bei Sonnenuntergang alle aus dem Wasser.

Abends gehen wir noch mit Jutta und Gerd schön essen, die Reparatur wird auf den nächsten Morgen verabredet.

Donnerstag, 16.11.2017 Einkaufen und Essen in Dubai

Als erstes haben wir morgens eine Verscherungspolice gekauft.
Eines der wenigen Dinge, die in VAE in unserem Fall schwierig zu bekommen sind. Noch schwieriger als Akohol oder Schweinefleisch. Jetzt sind wir komplett legal unterwegs .

Anschließend waren wir noch in der Mall, Mircopur zu kaufen. Gibt es auch nicht. Dafür mehr als 5000 freie Parkplätze in 3 Ebenen

Später bin ich noch zu Yachtausrüstern gefahren, auch hier Fehlanzeige. Wenn ich wollte, könnte ich eineTrinkwasseranlage für Yachten mitnehmen, die 130 ltr/h erzeugt Auch leicht überdimensioniert.

In der Werft werden Boote überholt, die größer sind als bei uns 6 Familienhäüser

Dafür habe ich die Hochhäuser zum ersten Mal ohne Dunstglocke erlebt. Sieht schon netter aus.

In ACE Hardware Store alles für eine gesegnete Weihnacht.

Wasserfilter gibt es hier, aber nur für Haushalte und mit Ersatzteilen wird es in EU schwierig.

Ein vertrautes Logo steht genau daneben.

Abends waren wir im einzigen Keller essen, der im ersten Obergeschoß liegt. Es gab Original Müchner Hofbräu und Schweinefleisch, was in Dubai nicht so üblich ist. Als wr für Ira die Reste einpacken lassen wollten: nein, nicht möglich da Schwein Nach einigen Diskussionen, bei denen das obere Managament zustimmen musste, durften wenigstens die Knochen mtgenommen werden. "nobody eats bones.."

Ein Blick aus dem 25. Stock im Glaslift: beeindruckend, aber schwierig zu fotografieren.

 

Donnerstag, 16.11.2017 UAE und die Bürokratie

Ein kleines Update

die letztes beiden Tage haben wir damit verbracht, die Frage einer Versicherung zu klären.

Anfragen blieben entweder unbeantwortet oder führten in die Irre.

In Dubai gibt es eine nahezu allmächte RTA 

Alles war irgendwie mit Autos und Verkehr zu tun hat läuft dort zusammen.
Jeder, der hier seinen festen Wohnsitz hat muss dort sein Fahrzeug anmelden, "tüven" lassen und die Führerscheine verlängern.
Sie ziehen Bußgelder ein und wenn man seine Bußgelder nicht bezahlt hat wird die Zulassung nicht verlängert oder eine Ummeldung nicht frei gegeben.

Deshalb ist alles darauf ausgerichtet. Ohne RTA machen Versicherungen erstmal nichts. 

Das einzige Problem:
die RTA ist nicht zuständig, weiss es aber nicht und deshalb kommt man nichtmal an der Pförtnerin vorbei. Individualtouristen mit eigenen Auto sind wahrscheinlich in der Gesamtstatistik nicht mal ein Laserpunkt auf dem Ausdruck breit und deshalb kennt solche Vorgänge auch niemand.

Seit gestern sieht es so aus, dass wir die richtige Stelle gefunden haben. Wenn allles gut geht werden wir heute die Versicherung bekommen.

Die guten Nachrichten:

  • wir dürfen mit dem internationalen Führerschein fahren, Umtausch in einen lokalen wie bei Mietwagen ist nicht notwendig
  • unser Auto ist mit Zollpapieren legel auf der Strasse unterwegs

 

Beim Einkaufen in der Mall gibt es nahezu alles. Bis auf die wirklich wichtigen Getränke.
Ich hätte nie gedacht, mich so über frisch gebackenes Chiabatta zu freuen nach dem vielen Dünnfladenbrot, das hier üblichrweise gegessen wird. 
Und für die anderen Getränke gibt es auch legale Lösungen. Lässt sich nicht anders durchhalten in einem Land mit 85% Ausländeranteil.

Mit Ira spazieren zu gehen ist in Dubai einfacher als in Sharjah, hier sind die Leute es gwohnt. In Sharjah ist man konservativer, obwohl vor 30 Jahren Leute aus Abu Dhabi und Dubai dorthin gefahren sind um abends auszugehen.

Wir kennen mittleweile einige Flächen wo wir sie frei laufen lassen können, Andererseites verteilen die Behörden Giftköder um die streunenden Katzen zu töten und unser kleiner Bodenstaubsauger soll bitte weiter mit uns reisen.

Am Samstag geht es n ein kleines Wochenendcamp in die Wüste. 8:00 Treffen, 1 Stunde entfernt. Das wird spannend....

 

Montag, 13.11.2017 Downs and Ups

Hier beginnt die Gartensaison. Die Temperaturen sinken, Gemüse und Blümchen können auf bewährtem Material gezogen werden.

Der Vormittag ging so weiter wie der Nachmittag aufgehört hat: eine Versicherung zu bekommen bleibt schwierig, weil man sich mit dieser Art zu reisen nicht auskennt.

Gegen Mittag bekommen wir die Gelegenheit, eine Werft zu besuchen und den Bau einer Ölplattform anzusehen.

Wirklich beeindruckend, wie genau trotz der Größe der Teile gearbeitet werden muss. Wir sind beim Einsetzen einer Stützenführung dabei.15 to schwer und 6 mtr hoch muss es passgenau eingeführt werden. Schon leichte Abweichungen führen wegen der Länge der Stützen später zu massigen Schrägstellungen und damit Problemen bei der Standsicherheit.

Abends sind wir noch Essen gewesen und haben einen Kollegen mit Dubaier Kennzeichen gesehen. Muss also irgendwie gehen.

Sonntag, 12.11.2017 Die unendliche Geschichte

Der KAT steht noch ohne Versicherung in VAE.

Deshalb heute ein neuer Versuch, eine Versicherung zu bekommen.

Unter der Nummer eines Ascana Mitarbeiters, die ich bekommen habe, nimmt niemand ab.

Die Hotline verbindet mich dreimal weiter, dann bekomme ich eine indisch-englische Auskunft das man nur 13 monatige Verträge mache. 1600 AED plus 300 für Oman.
Nicht ganz das was wir brauchen.

AXA gegoogelt: hat Büro in der "Mall of the Emirates".
Mall ist schon mal gut, dort soll es auch SIM Karten geben.

Die Anreise ist ein bisschen kompliziert, aber am Ende schaffen wir es dorthin.

Die Herren von AXA können nur Versicherungen für Residents verkaufen. Da wir keine VAE Adresse haben fällt das aus. Ausserdem braucht man ein UAE Nummernschild und dazu müssen wir zur RTA. Das sei aber kein Problem, auf der anderen Seite des Highways.

In der Mall stärken wir uns erstmal mit einem wundervollen Tiramisu, O-Saft, Cappuccino und Wasser.

Satte 31,50€ werden fällig.

So gerüstet nehmen wir die Jagd nach einer SIM Karte auf. Etisalat hat einen eigenen Shop in der Mall. Nach 10 Minuten ist alles erledigt, 15 Minuten später bucht sich das Handy in das Netz ein und sogar der Hotspot funktioniert auf Anhieb.

500 m Luftlinie können sich in Dubai mal eben verzehnfachen. Die RTA hat mittlerweile geschlossen, aber ein Versicherungsvertreter erkärt uns, für 800 AED können wir unser Auto versichern. Oman gibt es an der Grenze billiger. Am nächsten Tag ab 8:00 Uhr können wir uns beim Kollegen melden

Eine weitere Nachfrage bei Ascana ergibt: man braucht ein spezielles Permit, um in VAE ein Auo mit fremdem Kennzeichen zu fahren. Gibt es bei der RTA. Wenn wir das haben könne er uns problemlos einer Versicherung ausstellen.

Mit mittlerweile reichlich unterschiedlichen Aussagen fahren wir zurück. Unterwegs puztige Autos, teilweise mit Wegfahrsperre.

Morgen ist auch noch ein Tag.

Als Allah die Zeit gemacht hat...

Samstag, 11.11.2017 Zurück in der Zivilisation

Morgens wird recht zügig zusammen gepackt und es geht zurück zur Strasse.

Beim Aufpumpen der Reifen mekrt man doch, das iransicher Diesel deutlich mehr Schwefel enthält als wir es gewohnt sind. Die Abgase sind intensiver😉

Später bekommen wir Asyl in einem klimatisiertem Haus mit Waschmaschine. Also erstmal ausspannen, die erste Ladung waschen lassen und später dann indisch Essen gehen. Vor der Abfahrt kommt noch die zweite Ladung dran.

Das Essen ist echt lecker, nur leider etwas viel. Wir gehen mit einem dicken Doggybag nach Hause.

Zwei Lammhaxenknochen für Ira inklusive.

Die Fahrt durch das dunkle Dubai ist wirklich beeindruckend.

 

Mehrere Versuche, eine SIM Karte zu kaufen, scheitern. Entweder fehlt mir ein Visum (brauche ich als Deutscher nicht), nur der falsche Anbieter oder falsche Konditionen.

Freitag, 10.11.2017 Erstmal Sand

Am Morgen bekommen wir Patrick ans Telefon. " Wollt ihr mit in die Wüste kommen, wir machen ein Camp in den Dünen".

Klar wollen wir, also verbringen wir den Vormittag enstpannt am Strand der 20 Verbote (plus 1 nicht dokumentiertes: nicht af die Mole laufen) im Wasser.

Während wir trocknen, kommt die lokale Polizei und verlangt, dass Ira, obwohl sie am Auto angebunden ist, in den Aufbau kommt. Na gut, wenns schee macht. Das "Nicht übernachten" haben wir bereits folgenlos ignoriert, wahrscheinlich ist es besser den Bogen nicht überspannen.

Auf einmal kommt es auf Deutsch aus einem Jeep Cherkee: Ein Mann, der ein paar Jahre in deutschalnd gelebt hat und Özbeks Bruder sein könnte, unterhält sich mit uns und wünscht noch einen schönen Urlaub.

An der Moschee füllen wir noch Wasser auf.
Ein Omani hält mit seinem Landcruiser an und fragt, was wir hier so treiben. Nach dem Mittagsgebet hat er seinen Sohn und den Neffen ins Auto geplackt um zum Strand zu fahren. Jetzt würden de beiden so gerne Ira streicheln, aber KAT anlassen und Luft aufpumpen ist eine angemessene Alternative.

Als Dankeschön bringt er mich zu einer Versicherungsagentur, die zwar heute geschlossen hat aber jetzt habe ich eine Anlaufstelle.
Aschließend fahren wir auf 6 spurigen Strassen (pro Richtung) Richtung Osten. Spannenderweise sind einige Spuren oder ganze Abschnitte für schwere Fahrzeuge (> 2,5 to) gesperrt. Das zwingt uns zu einigen, spontanen Neuorientierungen.

Dieser Möbelwagen arbeitet offenbar auch die lokale IKEA Vertretung, ohne Inbus geht die Tür auf....


An Patricks Shop treffen wir uns, lassen die Luft raus und fahren ein paar Kilometer in den Sand. Dort machen wir ein Lager auf und grillen.

Es ist deutlich trockener und damit angehmer als an der Küste.

Donnerstag, 09.11.2017 Nach Scharjah

Die Hafeneinfahrt von Sharjaf ist gesäumt von Ölbohranlagen, die wegen der aktuellen Situation am Ölmarkt nicht gebraucht werden und auf bessere Zeiten warten.

Nach dem Anlegen (10:30) warten wir eine halbe Stunde im Auto, bis es zusammen mit den anderen Passagieren zur Immigration geht. Dort wieder ein halbes Stündchen, tiefgekühlt bei 16°. Während für die Fußgänger damit der Fall erledigt ist, sind wir bis 15:20 beschäftigt, die notwendigen Papiere für die Einfuhr des KAT zu organisieren. Nach Immigration zurück zum Schiff, beim Agenten einen Satz Papiere abholen (485 AED = 120 €) und dann zu Fuß zum Zoll außerhalb des Hafens.

Auf dem Weg zum Zoll sehe ich links eine schwarze Rauchwolke aufsteigen.

In der Zeitung steht später, eine Holzdhau sein ausgebrannt: Link

Eine Inspektion fehlt, zurück zum Haupttor und dort machen lassen (20 AED). Mit dem Zettel wieder zum Zoll, jetzt wird das Carnet bearbeitet (90 AED). Die Hafenbehörde (gleicher Raum, andere Schalter) produziert neue Papiere (430 AED) und braucht dazu einen Zettel, den der Zoll behalten hatte. Mit einer Kopie geht es weiter, dann wieder aufs Gelände zu Yard6. Ein netter Inder, den ich schon beim Zoll getroffen habe, zeigt mir wo das ist. Pause von 13:00 bis 15:00, also wieder warten. Es stellt sich heraus: das Scanning fehlt. Auf zum Röntgen, die Schäkel sehen aus wie Handgranaten und das bedeutet wieder: Aufmachen, Nachschauen.

Jetzt gibt es endlich den rosa und weißen Zettel für das Haupttor. Wir fahren noch ein paar Kilometer an den Strand (15 AED) und gehen erstmal baden, nachdem sich der Wächter überzeugt hat das Ira im Aufbau bleibt. Es ist ein Strand mit zwei Securityleuten an jeder Schranke, 3 Rettungsschwimmern und wunderbar warmem Wasser. Im Wasser tummeln sich eine Menge Russen, die Strandbar hat kyrillische Anschlagtafeln und tauscht Rubel.
Die Dusche im Auto wäscht den Rest Salz ab, die Stranddusche war nicht ganz ausreichend.

Zum Schlafen fahren wir auf den Parkplatz davor und versuchen, mit der ungewohnten Wärme und Feuchtigkeit klar zu kommen. Dummerweise stehen wir neben eine Moschee, der Muezzin hat eine  schöne Stimme, gute Lautsprecher und ist auch relativ kurz angebunden.

In Iran haben wir während des ganzen Zeit nur 2 Mal einen Muezzin erlebt, hier schon 4 mal in nicht mal 24 Stunden.

Mittwoch, 08.11.2017 Im Hafen

Nach einer meist ruhigen Nacht sind wir im Hafen gegen 9:30 angekommen. An der Zahlstation auf der Autobahn ein freundlicher Gruß und die Aufforderung  zur Weiterfahrt. Sehr nett.

Am Eingang steht ein Posten, der uns auf die rechte Seite schickt und das Carnet haben möchte. Dann kommen noch zwei Herren dazu, die Formulare dabei haben und beim Ausfüllen helfen. Der Marathon durch die verschiedenen Zollstellen und -gebäude dauert rund 2 Stunden, dann heißt es "Alles erledigt".

Um 13:00 sollen wir das Ticket kaufen und um 18:00 geht es zum schiff, wo ich hoffentlich meinen, offiziell einbehaltenen Paß, wieder bekomme.

Die Rechnung ist heftig, fast 160 €. Eine Hälfte Gebühren für dies, das jenes, die andere Hälfte für die Unterstützung der in Summe 3 Herren.

Beim Erleben der Bürkratie erscheint es mir wie in Deutschland mit den Steuerberatern: man schafft so umfangreiche Vorschrften, dass sie nur noch mit professioneller Unterstützung zu schultern sind. Hier sind es also die Zollberater...

Das Elchometer zeigt einen neuen Höchststand: 40° im Schatten. Allerdings leichter Wind, daher erträglich. Im Schatten😎

Schaun wir mal wie es weiter geht. Internet mit LTE macht schon Spaß.

Gegen 13:00 bin ich im Ticketbüro.

Der Angestellte schaut mich an, telefoniert und sagt etwas von Mr. Sari. Dann schnappt er sich den Autoschlüssel und verschwindet.

Um 13:45 kommt er mit 2 Kollegen wieder, bis es losgeht ist 14.00 durch. Um 14:30 könnten wir die Tickets ausdrucken, nur ist leider das Internet im Gebäude tot. 
Neuer Vorschlag: um 17:00 sollen die Tickets fertig sein.

Die beiden Unterstützer tauchen auf: warum der Wagen noch nicht am Schiff steht. Weil uns die Tickets fehlen. Entweder kann ich kein Englisch, oder die beiden verstehen es nicht. Jeannette geht in die Abfertigungshalle um zu warten. Der Wagen wird zum Zoll gebracht, dort große Aufregung wo mein Passierschein ist. Mein Reisepass wird wieder gegen einen Passierschein eingetauscht, der Wagen an der Rampe abgestellt und es geht wieder raus zum Ticketschalter. Dort ist noch nicht viel passiert, es ist erst 16:00 und so spiele ich mit ein paar Angestellten ein bisschen Kicker bis das Internet wieder geht.

Irgendwann gibt es erst zwei Personentickets, danach den Zettel fürs Auto. Und dann warten wir ohne Geld gemeinsam in der Abfertigungshalle. Die Zöllner lassen uns nochmal ans Auto um Geld zu holen, Ira bekommt frisches Wasser und dann warten wir weiter.

Es spricht sich herum, Abfahrt heute um 22:00 statt 21:00. Später kommt noch eine halbe Stunde drauf.

Die Abfertigung erfolgt schubweise. Erst alle Gepäckstücke röntgen und Tickets ausgegeben, dann alle durch die Passkontrolle (deswegen musste ich auch wieder zurück) und dann alle gemeinsam zum Schiff laufen. Wir gehen zum Auto und warten weiter. Der Ladevorgang ist kompliziert, mit Sattelzugmaschinen werden die Auflieger rückwärts auf die Fähre rangiert, dazu müssen sie noch eine 2 spurige Rampe treffen. Wir fahren als letzte an Bord und werden in eine Lücke eingeparkt. Deswegen geht die Aufbautür nicht mehr auf, und Fotoapparat, Handy und Laptop bleiben im Aufbau. Und deshalb gibt es von der gesamten Überfahrt keine Fotos.

Als wir mit Ira auf dem hinteren, offenen Deck auftauchen gibt es Riesentrouble, der Hund muss ins Auto. Ich bringe sie runter, wir essen etwas und während dessen kommt der Koch und entschuldigt sich dafür. Er spricht mit dem Vorgesetzten, der mit dem Kapitän und dann dürfen wir mit Ira auf dem ungenutzten PKW Deck bleiben.
Die Nacht ist mild, im T-Shirt kann man draußen bleiben. Ich lerne einen der Techniker kennen und darf mir den Motorraum anschauen. Später in der Nacht werde ich noch mit Datteln und süßem Tee versorgt. Zwei Männer aus der Mannschaft haben selber Hunde und deshalb Verständnis für unser Verhalten.

Dienstag, 07.11.2017 An die Küste

Bis Bandar Abbas sind es etwas über 180km. Die Fliegen waren schon vor uns wach und begrüßen uns freudig. Wir starten relativ früh, damit die Sonne von der Seite ins Fahrerhaus scheint. Bis 100km vor Bandar Abbas läuft es ruhig, dann gehen die Strassensperren mit Polizeikontrollen los. Es gibt mehr Kontroll- als Tankstellen. Einmal müssen wir die Pässe und den Wohnaufbau zeigen. Da wir aus der Türkei und nicht aus Pakistan gekommen sind ist die Kontrolle schnell beendet. An einer anderen Kontrolle wird ein Malinois als Drogenhund eingesetzt. Ira erklärt ihm deutlich, wem das Auto gehört. Der Rüde ist ziemlich beeindruckt, genauso wie sein Besitzer der zur Fahrerseite reinschaut.

Tanken klappt auch 50km vor dem Ziel auch noch, jetzt sind alle Tanks voll. Einen Ölwechsel lassen wir am Ortseingang machen, es gibt 15W40 in CF-4 Spezifikation. Marcels Ablassventil ist echt praktisch für die Ölwanne, wegen der Filter hat die Vorderachse links jetzt wieder neuen Korrosionsschutz. Alles in allem zahlen wir 3,2 Mio IRR, also rund 70 Euro für 38 ltr Öl, den Wechsel und den Filterwechsel. 10 ltr. sind jetzt wieder als Nachfüllmenge an Bord.
 
Anschließend suchen wir den Hafen, wo morgen die Fähre nach Sharjaf ablegt. Danach einen Stellplatz für die Nacht.  Wir werden auch fündig, ich krabble unter das Auto und schmiere alles gut ab. Das Elchometer zeigt 35° im Schatten an, kein Wunder dass es sich im Fahrerhaus bei Sonnenschein ziemlich warm angefühlt hat.


Gegen 16:00 taucht ein Offizieller auf, der uns erklärt wir könnten hier nicht übernachten. Sein Vorschlag, außerhalb der Mauer neben der Schnellstraße ist uns zu laut, deshalb fahren wir zwischen Zinkschmelze und Petrochemie Richtung Berge.

An einer Kurve finden wir eine nette, nur mit Geländewagen zugängliche Bucht. Zwar immer noch nah am Fahrbahnrand, aber weniger Verkehr und ungestört. Manche der Autofahrer verrenken sich den Hals was das wohl sein mag, aber keiner hält an. Für die Nacht hoffen wir auf ein Abflauen des Verkehrs.

Zum Ausgleich gibt es kein GSM.

Der Wunsch ging nicht ganz in Erfüllung. Gegen 19:00 taucht ein Mitarbeiter der Security der Raffinerie auf und ist neugierig auf den Wagen. Wir unterhalten uns nett auf Englisch, er kann verstehen warum wir im Freien stehen möchten. Allerdings kommen immer mehr dazu, die Pässe kontrolliert und am Ende bekommen wir eine Eskorte um ins nächste Dorf zu fahren. Dort staunen wir nicht schlecht: komplett eingezäunt, mit Toren und Schranken leben die Mitarbeiter der Raffinerie gut gesichert.

Wir werden hindurch begleitet und dürfen am Tor Richtung Bandar Abbas stehen bleiben. Incl. Zugriff auf frisches Wasser und Toiletten. Arabische Musik aus dem Ghettoblaster, den ein paar Männer aufgestellt haben, gibt es noch dazu. Die Herren von der Security sind sehr um unser Wohl besorgt, die Frage nach einem Restaurant in der Nähe löst intensive Diskussionen aus, was denn angemessen wäre. Als wir beschliessen aus unseren Vorräten zu leben weil man nochmal aufräumen und fahren müsste wird mehrmals nachgefragt, ob wirklich alles ok ist

GSM ist da, zeitweilig mit 3G.

Montag, 06.11.2017 Berg- und Talfahrt

Von Bam aus geht es durch die Berge Richtung Jiroft.
Als erstes eine für Busse und LKW gesperrte Abkürzung, aber es geht trotzdem und auch einige LKW Fahrer sind dort anzutreffen. Langsam aber stetig geht es wieder deutlich über die 2000 er Marke. An einem Bach halten wir an, um Wasser aufzufüllen und das Dach und Front intensiv zu waschen. Seit Isfahan klebt eine komische Brühe auf dem Auto, die nur mit Seife und Schwamm wieder runter geht. Der Hochdruckreiniger war machtlos.
In den Bergen schöne Täler mit viel Grün, dort kann man es aushalten.

An der Strecke wird gearbeitet, sie soll durchgängig 4-spurig werden.

Jiroft liegt auf nur 650 üNN. und ist umgeben von Foliengewächshäusern, Palmen und Ackerbauflächen.

Mit Einzelbewässerung werden in Plantagen Datteln und Zitrusfrüchte angebaut, auf Feldern sind kleine Pflanzen wie Kräuter zu sehen. Dazu eine hohe Luftfeuchtigkeit, gepaart mit hohen Temperaturen. Für die Pflanzen sicherlich herrlich, für uns nach der trockenen Bergluft ein bisschen anstrengend.

Zwischen Jiroft und Kahnuj machen wir verspätete Mittagspause. Hähnchen: hatten wir gestern. Kebab: leider nicht vorrätig. Aber Fisch ist möglich.
Ok, also Fisch vom Grill, der noch angezündet werden muss. Das Warten lohnt sich, der Fisch ist wirklich Klasse. In der Zwischenzeit trinken wir mal eben 2 Liter Traubensaft mit Kohlensäure.
Ein Trucker sieht sich den KAT ganz genau an und kommt dann rein.
Ob es ein Mercedes wäre? Empörung, es ist ein MAN.
Nein, er meint nur die Achsen. Respekt, so genau hat es noch niemand herausgefunden.
Er selber fährt Bitumen zum Asphaltwerk 20 km weiter und hat einen Freund in Hamburg.
Beim Bezahlen bekommen wir noch 5 Apfelsinen geschenkt, frisch vom Baum.

Es geht weiter, hinter Kahnuj biegen wir wie üblich iranisch ab und suchen uns einen Stellplatz etwas abseits der Straße. Die Trucker mit ihren Sattelzügen schlafen direkt neben der Straße, das ist für uns etwas angenehmer.

Einmal werden wir kurz vom Bewohner eines nahen Schotterwerks angeleuchtet, er weiß nicht so recht wie er uns einordnen soll. Die Polizeikontrolle ein paar Kilometer vorher hat uns nur gute Fahrt gewünscht und den Daumen hoch gereckt.

Während wir die Abendsonne und die jetzt angenehmen Temperaturen geniessen gibt einiges Interessantes zu sehen.

Nebenbei: wir sind jetzt einen Monat unterwegs.

Nachtrag: seit es wieder feuchter ist gibt es Tausende von Fliegen, die sich begeistert auf Mensch, Tier und Auto setzen. Nur das Nachtflugverbot hilft, wenn man die Umgebung geniessen will.

Sonntag, 05.11.2017 Bam

Der restliche Weg nach Bam führt durch eine Hochebene und Gebirgsausläufer nach Süden. Erst steigen wir langsam auf 2500, genauso entspannt geht es auf 1300 üNN hinunter.
Früher, als hier Karawanen durch gezogen sind, muss es eine sehr anstrengende und beschwerliche Reise gewesen sein. Heute fährt man auf „baulich getrennten, zweispurigen“ Straßen entspannt vor sich hin.
Von Zeit zu Zeit sieht man einen U-Turn, das Element der iranischen Verkehrsführung.

Egal ob inner- oder außerhalb von Städten, ein U-Turn ist immer praktisch um die Richtung zu wechseln. Es vermeidet teure Über- der Unterführungen, alles was man braucht ist ein bisschen Platz im Mittelstreifen und einen Beschleunigungsstreifen auf der linken Seite. In Städten wird er sogar vor Kreisverkehren eingesetzt, um den Kreisel zu entlasten.
Auf Landstraßen wird normalerweise ein Paar von U-Turns im Abstand von einem Kilometer um ein relevantes Bauwerk gesetzt, z.B. eine einseitige Tankstelle, um die notwendigen Richtungswechsel in beide Richtungen zu ermöglichen. Für den eiligen Iraner, und davon gibt es ungefähr 77 Mio, gibt es meist noch einen U-Turn ohne Asphalt direkt an der Tankstelle oder Abzweigung. Die Strassenbauer versuchen diese zusätzliche Bauwerke zu verhindern, sind aber gegen den Ideenreichtum machtlos. Irgendwo geht es immer durch.

In Bam gehen wir zum lokalen Wiener Wald und essen ein herrlich knuspriges Hühnchen.

Wo die Zitadelle ist, kann uns niemand erklären den wir fragen. Ein freundlicher Herr, den wir gefragt hatten, kommt später mit einer Skizze wieder und erklärt den restlichen Weg. Das wäre in Deutschland unvorstellbar
Wir waren schon recht gut, noch zwei Kreisverkehre weiter und dann stehen wir davor. Der gesamte Komplex wurde beim Erdbeben 2003 zerstört, jetzt sind Archäologen damit beschäftigt es mit traditionellen Mitteln wieder aufzubauen. Die zulässigen Wege sind mit Gittern gesäumt. Weil sie in Lehmfarbe gestrichen sind fallen sie kaum auf und passen zum gesamten Gelände.

Wir treffen eine deutsch-iranische Familie aus Nürnberg. Die Dame erklärt uns, kein Iraner würde freiwillig auf einen Hund zugehen um ihn zu streicheln. Wir haben bisher eigentlich nur die anderen getroffen, und wie zu Beweis rennen ein paar Kinder auf Ira zu.

Vor der Zitadelle könnten wir auf dem Parkplatz übernachten, beschließen aber doch aufs Land zu fahren als die Stadtjugend den KAT entdeckt und einkreist. Die Erfahrungen aus Fahraj, nicht unhöflich aber permanent jemand neues, der die gleichen Fragen stellt, und die Möglichkeit Ira frei laufen zu lassen, sind ausschlaggebend.
Vor der Stadt lassen wir den KAT einmal mit dem Hochdruckreiniger abduschen, mehr als 7000km haben eine schicke Patina entstehen lassen.
Unser Schlafplatz auf der freien Fläche erfüllt alle Erwartungen.

Samstag, 04.11.2017 Kalut / Kalout / Kaloot

Wie schon erwähnt: es Ist wärmer.

Fatma serviert zum ersten Mal das Frühstück neben dem Auto.

Ein kleiner Ausflug in die Lehmdünen: sie sehen wirklich so aus wie Sanddünen, nur eben aus Lehm und damit wesentlich fester. Beim Hochklettern bekommt Ira ihre wilden 5 Minuten und rennt wie eine Wilde hin und her.

Später fahren wir nach Kalut. Einige Kilometer vorher steht ein Schild, dass alles in einem Streifen von 2 Kilometern zu beiden Seiten der Strasse zur Schutzzone erklärt und Offroad Fahren verbietet. Im ersten Augenblick schade, aber als wir in Kalut ankommen absolut nachvollziehbar.
Dort darf man zwischen den Lehmbergen herum fahren und alles, wirklich alles ist von Spuren überzogen. PKW, 4x4, Quads und Motorräder haben jeden erreichbaren Punkt befahren.

Trotzdem eine eindrucksvolle Kulisse.

Anschließend geht es wieder Richtung Tunnel, um die Strasse nach Bam zu erreichen.

Unterwegs steht ein Hyundai im Strassengraben, es ist wegen der Hitze stehen geblieben und braucht ein paar Schleppkilometer bis Syrch. Kein Problem, dort wollten wir sowieso Mittag essen.
Im dritten und vierten Gang geht es 2 Tonnen schwerer die Berge hoch.Vor dem Dorf eine kurze Abstimmung wie man 10 % Gefälle gemeinsam herunter fährt ohne das der Hyundai den KAT am Seil aus der Kurve schiebt.
 
Nach dem Essen müssen wir noch unbedingt einen Tee, Gebäck und Obst bei den beiden Jungs essen. Jetzt haben wir noch mehr Granatäpfel, Feigen, eine Melone und Gebäck an Bord.

Es geht ohne Probleme über den Pass nach Mahan. Dort tanken wir und suchen uns einen Nachtplatz.
Es ist wieder kalt und windig, als wir den Wagen abstellen, kein Wunder bei 2000 üNN.

Freitag, 03.11.2017 Überraschungen

Es geht weiter Richtung Süden, grobe Richtung Kerman.

Rund um Rafsanjan sind viele Plantagen zu sehen, die jetzt abgeerntet sind. Hier ist das Zentrum der Pistazienproduktion. Kleine Pumphäuser zwischen den Baumreihen sorgen für das notwendige Wasser.
Genau das ist auch das Problem, es wird mehr nach oben gepumpt als nachkommt und daher ist man auf der Suche nach Alternativen wie Tröpfchenbewässerung und Wasserrückgewinnung.

Wir nehmen die Ringstraße um Kerman und machen an einer Tankstelle Pause. Es gibt leckeren Espresso aus der Siebträgermaschine, diverses Gebäck und einkaufen können wir auch noch.

In Mahan sehen wir ein in dieser Gegend eher untypisches Gebäude. Ein Iraner hat die Mühle als Restaurant aufgebaut.

Es geht weiter Richtung Kalut (Kalout, Kaloot, je nach Schild). Von 2000 üNN. geht es auf 2700, dort in einen Tunnel und dann lange bergab. Wir halten unterwegs an um den Wassertank zu füllen. So viele Gieskannen wie hinein passen muss er fast leer gewesen sein. Danach noch Mittag essen auf dem Parkplatz ein paar Hundert Meter weiter.
Die Ostseite ist deutich feuchter, man sieht viel Grün und Oasen.

In Sahdad steht ein Schild "Sahdad Desert Camp 5km" und am Horizont hinter den Palmen sind Dünen im Dunst zu sehen.
Die 5km beziehen sich nur auf den Weg bis zum Abzweig, von dort bis zum Camp sind es noch 9 Hoppelkilometer. Eigentlich eine Asphaltstrasse, hat sie es irgendwie fertig gebracht ein Wellblechmuster auszubilden.

Die Dünen sind allerdings nicht aus Sand, sondern aus Lehm wie auch die Bereiche zwischen den Dünenzügen.

Die Anlage selber ist ein bisschen vernachlässigt, aber Toilette und Dusche sind ok.  
Dies ist die Absicherung eines Lichtmastes, ich habe die Schaltung nicht ganz verstanden. 
Ursprünglich eine schöne Anlage, aber die Instandhaltung klappt nur notdürftig. 

Der Abstieg vom Pass macht sich an den Temperaturen bemerkbar, wir sind auf 300 üNN. Es ist warm und windstill, zum ersten Mal können wir in Decken draussen sitzen.
Über uns fliegen Flugzeuge nach Pakistan / Indien, man kann die Turbinen bis an den Boden hören.
Vollmond gibt es gratis dazu.

Der Mobilfunkmast am Camp ist abgeschaltet, mal wieder der Anbieter "kein Netz" zu sehen.

Donnerstag, 02.11.2017 Weiter nach Süden

Morgens schauen wir uns in Fahraj um. Ein Teil der Atstadt ist restauriert worden, die Lehmbauten sind gut in Schuß. Ein anderer Teil verfällt, weil die Bauten bei, wenn auch seltenem, Regen Pflege bedürfen. In den Innenhöfen sind teilweise schöne Anagen zu sehen
.
Als wir eine Moschee zusteuern um sie zu besichtigen bietet uns eine Frau mit Hönig getränkten Kuchen an, den sie gerade hinein trägt. Die Besichtigung fällt aus, weil wr die Zeremonie nicht stören wollen.

Beim Tanken wid es spannend: der Tankwart hat keine Touristenkarte, aber ein Trucker bietet an auf seine Karte 100 l zu bekommen. Auch hier zeigt sich wieder: irgendiwie geht es immer und wir finden jemanden, der weiter hilft.

An einer Raststätte auf der Häflte der Strecke zwischen Yazd und Rafsanjan machen wir Mittagspause, An einem Truclstop "in the middle of nowhere" werden auch Truckerportionen gereicht. Freieitkutscher wie wir sind damit mal wieder überfordert. 

Um Rafsanjan wird es wieder grüner, zum gibt es im Norden ein Tanklager. Leider hat der Werkskaufverkauf schon geschlossen, es ist Donnerstag Abend (also Samstag).

Südlich der Stadt suchen wir uns einen Stellpaltz deutlich hinter einem Dromedarstall. Ira kann raus und richtig rumstöbern, so viele neue Gerüche. Ihre Menschen freuen sich über einen ungestörten, ruhigen Stellplatz.  

 

Mittwoch, 01.11.2017 Dasht-e-Lut

Heute war ein Entspannungstag in der Wüste. Die Dünen sind nicht sehr hoch, dazwischen sind Schotterflächen

Nach dem Frühstück sind wir gemütlich an den Rand der Wüste gefahren. Dort sind einige Fabriken, die die im Iran üblichen gelben Hohlblockziegel herstellen. Die Arbeiter kommen teilweise aus Afghanistan, weil sie dort keine Arbeit bekommen oder vor dem Krieg fliehen.

Nach dem Ablassen des Reifendrucks sind wir hinter Mohamed her zu dem Platz gefahren wo später die Mittagpause stattfindet. Sie haben einen Sonnen- und Windschutz gebaut, damit die Wandergruppen sich nach der Wanderung gut ausruhen können. Eine Gruppe ist etwa 4 km dorthin unterwegs gewesen.
Ira findet die Wüste Klasse. Erstmal richtig austoben und rumrennen.

Wir sind weiter nach Osten zu den Bergen, um die Gegend ein bisschen zu erkunden. Nach einem trockenen Fuß war Schluss, das Gelände wurde zu uneben. Wenn es regnet strömen dort offenbar große Wassermassen ins Tal und diese Rinnen zu überqueren ist eine ziemliche Kurverei und Schaukelei. Zudem wurde es Zeit zum Rastplatz zurück zu kehren um das Mittagessen nicht zu verpassen.
Es gab eine Suppe aus Linsen, Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln und ein paar geheimen Zutaten, die sehr würzig war und echt lecker.

Nach dem Essen gab es eine neue Runde, diesmal mehr in den Dünen. Hier sind ziemlich viele hohe Rippen zu finden, über die man am besten quer hoppelt. Ab und an sind in Senken Weichsandfelder, einmal sind wir freiwillig rückwärts gefahren weil es immer tiefer wurde.
 
Zurück im Dorf haben wir bei einem Reifendienst angehalten um die Reifen wieder aufzupumpen. Die Druckluftleitung passte nur mit einer Verlängerung aufs Ventil, später kam der Chef noch mit einem anderen Adapter den man drauf schrauben konnte und dann einfach warten musste. Vorher war es ziemlich krampfend, den Luftanschluss auf die Verlängerung zu drücken.
Währenddessen haben wir seinen Laden lahm gelegt, die einzige Druckluftleitung bis auf die Straße war eine halbe Stunde blockiert und die anderen Kunden und seine Arbeit an einem Reifen mussten warten. Dann hielt noch ein Auto, dem Fahrer wurden Granatäpfel abgeschwatzt und uns zusammen mit einem Tee angeboten.
Als wir zahlen wollten wurden wir einfach weg geschickt und bekamen noch die restlichen Granatäpfel eingepackt.