Einmal Oman und zurück

Montag, 23.10.2017 Am Kaspischen Meer

Die Waschmaschine hat ihren Zweck voll erfüllt. Nur das Trocknen müssen wir besser organisieren. Nasse Wäsche ist über Nacht nicht so einfach zu trocknen, wir haben vor ein paar Tagen einen Stock gefunden und daran hängen jetzt die Kleiderbügel. Im Stand vorn im Fahrerhaus bei offener Luke, während der Fahrt mit Kebeband gesichert im Aufbau. Beim nächsten Mal planen wir einen Tag in der Sonne ein.

Erste geplante Stadion auf dem Weg zum Meer war Rasht, der dortige Basar soll wirklich gut sein. Allerdings ist die Innenstadt für LKW gesperrt, und wir wissen nicht genau, ob es wie in Österreich nur Frachtfahrzeuge oder wie in Deutschland alles über 7,5 to betrifft. Wir sind schon ein paarmal in gesperrte Bereiche gefahren, diesmal haben wir nach den Erfahrungen in den Vororten darauf verzichtet und sind auf der Ringstraße nach Bandar e Anzali gefahren. 

Eine gute Sache in Rasht: man fährt teilweise Hochstraße, dort läuft es ganz gut.

 Ansonsten sind Ampeln und Fahrbahnmarkierungen Vorschläge, die gerne ignoriert werden.

Kurz vor Bandar e Anzali machen wir eine Pause um Tee zu trinken, es gibt sogar alkoholfreies Bier. Es ist deutlich wärmer als bisher, von 2300 üNN. sind wir jetzt bei -13 angekommen, dazu scheint die Sonne. Während wir auf den Wirt warten um zu bezahlen, schleudert auf der Straße ein Peugeot über zwei Fahrspuren, schlägt dann in die rechte Leitplanke ein und kommt auf dem Seitenstreifen entgegen der Fahrtrichtung zum Stehen, nachdem er eine große Mülltonne weg geschossen hat. Es steigen 2 Militärangehörige aus und haltn sich den Nacken. Der Fahrer kommt wegen der Leitplanke nicht raus. Nichts Großes passiert, nur das Heck eingebeult und die vordere linke Ecke demoliert. Und ein oder mehrere Egos.

Wir biegen auf die Küstenstraße nach Osten ab, dort wird in der Free Zone ein neuer Hafen gebaut, der größte iranische am Kaspischen Meer.

Zudem gibt es eine Einkaufsmeile, die wir aufsuchen weil uns Schilder auf italienische Kaffeemaschinen neugierig machen. Wir brauchen Müsli, Mircopur und eine Nagelfeile. Micropur gibt es nicht, die anderen Sachen bekommen wir (die Mischung hat einen Hauch Salz dabei). Am Strand wird heftig gebaut, die Fischer können demnächst wohl umziehen.

Ein paar Kilometer weiter finden wir eine Kartbahn. Gut in Schuss, nicht ganz billig und weil wir erst gerade 5000km hinter uns haben, drehen wir ein paar Runden.

Weit sind wir nicht gekommen, aber wir müssen erst am Donnerstag in Teheran sein und daher nehmen wir eine kleine Straße an den Strand. Ein paar Fischer räumen gerade ihre Netze ein, später beginnen sie ein weiteres Netz einzuholen.

Die Methode ist ziemlich einfach, aber aufwändig: Ein Netz von etwa 1 km Länge wird aufs Meer hinaus gezogen, an beiden Enden sind etwa 5km Seil. Mit zwei Treckern werden die Seile eingezogen und später das Netz an Land gebracht. In Summe sind sicherlich 50 Personen beschäftig, wenn das Netz an den Strand gebracht wird.

Mit 2 frischen Fischen gehen wir ins Auto zurück, die sofort in der Pfanne landen.

Die neue Kamera spinnt, sie lässt sich nicht mehr abschalten und der Akku ist in ein paar Tagen leer.