Einmal Oman und zurück

Dienstag, 07.11.2017 An die Küste

Bis Bandar Abbas sind es etwas über 180km. Die Fliegen waren schon vor uns wach und begrüßen uns freudig. Wir starten relativ früh, damit die Sonne von der Seite ins Fahrerhaus scheint. Bis 100km vor Bandar Abbas läuft es ruhig, dann gehen die Strassensperren mit Polizeikontrollen los. Es gibt mehr Kontroll- als Tankstellen. Einmal müssen wir die Pässe und den Wohnaufbau zeigen. Da wir aus der Türkei und nicht aus Pakistan gekommen sind ist die Kontrolle schnell beendet. An einer anderen Kontrolle wird ein Malinois als Drogenhund eingesetzt. Ira erklärt ihm deutlich, wem das Auto gehört. Der Rüde ist ziemlich beeindruckt, genauso wie sein Besitzer der zur Fahrerseite reinschaut.

Tanken klappt auch 50km vor dem Ziel auch noch, jetzt sind alle Tanks voll. Einen Ölwechsel lassen wir am Ortseingang machen, es gibt 15W40 in CF-4 Spezifikation. Marcels Ablassventil ist echt praktisch für die Ölwanne, wegen der Filter hat die Vorderachse links jetzt wieder neuen Korrosionsschutz. Alles in allem zahlen wir 3,2 Mio IRR, also rund 70 Euro für 38 ltr Öl, den Wechsel und den Filterwechsel. 10 ltr. sind jetzt wieder als Nachfüllmenge an Bord.
 
Anschließend suchen wir den Hafen, wo morgen die Fähre nach Sharjaf ablegt. Danach einen Stellplatz für die Nacht.  Wir werden auch fündig, ich krabble unter das Auto und schmiere alles gut ab. Das Elchometer zeigt 35° im Schatten an, kein Wunder dass es sich im Fahrerhaus bei Sonnenschein ziemlich warm angefühlt hat.


Gegen 16:00 taucht ein Offizieller auf, der uns erklärt wir könnten hier nicht übernachten. Sein Vorschlag, außerhalb der Mauer neben der Schnellstraße ist uns zu laut, deshalb fahren wir zwischen Zinkschmelze und Petrochemie Richtung Berge.

An einer Kurve finden wir eine nette, nur mit Geländewagen zugängliche Bucht. Zwar immer noch nah am Fahrbahnrand, aber weniger Verkehr und ungestört. Manche der Autofahrer verrenken sich den Hals was das wohl sein mag, aber keiner hält an. Für die Nacht hoffen wir auf ein Abflauen des Verkehrs.

Zum Ausgleich gibt es kein GSM.

Der Wunsch ging nicht ganz in Erfüllung. Gegen 19:00 taucht ein Mitarbeiter der Security der Raffinerie auf und ist neugierig auf den Wagen. Wir unterhalten uns nett auf Englisch, er kann verstehen warum wir im Freien stehen möchten. Allerdings kommen immer mehr dazu, die Pässe kontrolliert und am Ende bekommen wir eine Eskorte um ins nächste Dorf zu fahren. Dort staunen wir nicht schlecht: komplett eingezäunt, mit Toren und Schranken leben die Mitarbeiter der Raffinerie gut gesichert.

Wir werden hindurch begleitet und dürfen am Tor Richtung Bandar Abbas stehen bleiben. Incl. Zugriff auf frisches Wasser und Toiletten. Arabische Musik aus dem Ghettoblaster, den ein paar Männer aufgestellt haben, gibt es noch dazu. Die Herren von der Security sind sehr um unser Wohl besorgt, die Frage nach einem Restaurant in der Nähe löst intensive Diskussionen aus, was denn angemessen wäre. Als wir beschliessen aus unseren Vorräten zu leben weil man nochmal aufräumen und fahren müsste wird mehrmals nachgefragt, ob wirklich alles ok ist

GSM ist da, zeitweilig mit 3G.