Einmal Oman und zurück

Freitag, 20.10.2017 Pflege für Menschen und Maschine

Das erste Mal, dass wir Bodenfrost haben. Tagsüber ist es angenehm warm, man kann mit dem T-Shirt in der Sonne sitzen.

Geplant war ein kurzer Besuch in den Thermalquellen und dann weiter Richtung Kapisches Meer.

Nach mehr als 4500km tut dem KAT eine kleine Durchsicht gut und Abschmieren natürlich auch. Auf Rasen einfach angenehmer als im Staub eines Autobahnstellplatzes.

Als erstes zickt die Fettpresse rum. Trotz frischer Kartusche kommt nix. Nachdem das gelöst war wurden die Kreuzgelenke in den Kardanwellen und der Vorderachse gut gefüllt. Wo das Fett eigentlich hin ist: keine Ahnung, aber neues hat nunmal rein gepasst ohne das altes Fett sichtbar wurde. Und ringsum die Gelenke ist auch alles trocken. Bevor es in den sand geht kommt noch ein Durchgang, 4500km war vielleicht etwas zu großzügig.
Beim Aufladen der Leiter fällt Jeannette eine lockere Schraube der Shelterwinkel auf. Wenn man schon mal dabei ist werden gleich alle kontrolliert und nachgezogen.

Beim Einräumen des Werkzeugs ruft eine Frau: "Come to my house, drink tea". Eigentlich war jetzt Thermalquelle angesagt, also freundlicher Versuch einer Absage.
Denskte: "Männer bis 14:00, Frauen danach" bringt Jeannette in Erfahrung.

Die Frage, wo denn die Thermalquelle eigentlich ist löst eine kleine Unsicherheit aus. Beschreibung ist schwierig, aber wir könnten ein Taxi rufen. Aber so weit sei es eigentlich nicht, man könne laufen.
Sie nötigen mir noch einen Tragebeutel für mein Schwimmzeug auf, die sich später als ziemlich hilfreich heraus stellt.
Jeannette muss mit ins Haus: Tee trinken. Zaira darf auch mit, etwas ungewöhnlich in Iran.
2 Jungs mit Fahrrädern werden abkommandiert mir den Weg zu zeigen.

Das Bad, zu dem sie mich bringen, ist ganz offensichtlich für Einheimische. Leider lässt man mich um 11:55 nicht mehr rein, nur für Frauen. Das sich innen Männer anziehen deutet auf deren Badeschluss hin. Ob es Fretags anders läuft oder eine Pause eingelegt wird ist jetzt egal.
Zweimal rechts, dann die Strasse runter soll ein weiteres Bad sein. Mit zweimal Nachfragen finde ich es auch, sogar englisch beschriftet. Hier gibt es getrennte Eingänge für Männer und Frauen, ich muss die rechte Tür nehmen.

Als erstes werden die Birkstocks gegen Aldiletten getauscht und der Transponder für den Kleiderspind abgeholt. Ich finde eine Sammelumkleide mit extra Badehosenwechselkabine und einen Seifenspender neben der Dusche. Das Duschgel hätte im Auto bleiben können.

Das Becken selber bringt meinen Kreislauf an die Grenzen, es ist zwar nicht so heiß wie im Hammam von Douz, aber zu heiß um auf Dauer drin zu bleiben. Die Massage gegen Aufpreis dagegen ist echt super.
Ob es eine gute Idee ist, am Freitag dorthin zu gehen, kann ich nicht sagen. Jedenfalls war es rappelvoll und jeder Spind belegt.

Als ich zurück komme, sind die Damen beim Tee in guter Laune und machen sich gerade fürs Fotoshooting klar. Ich darf erst Fotos machen und dann draussen vor der Tür in der Sonne einen Tee trinken. 
Die Ehemänner waren nach Täbriz geschickt wurden, damit sich die Damen 35 Jahre nach dem Highschoolabschluß treffen konnten.
Freunldicherweise bekomme ich noch Huhn mit Reis nach draussen gebracht, danach gehe ich zum Auto zurück und döse mit Ira eine Runde. Jeannette geht mit den Damen derweil ins Thermalbad.

Nach dem Dösen machen wir beide eine Runde durch die Stadt. Gegen 19:00 kommt Jeannette wieder, wir gehen ins Zentrum etwas essen. 
Spieße mit Huhn, Leber und einen lokalen Eintopf, der aus Fleisch, Kartoffel, Kichererbsen und Tomate einige Stunden vor sich hin köchelt und dann wunderbar zart ist.

Bergwaldschonend mit Erdgas gekocht und gegrillt. Der Iran verfügt über Vorräte für weitere 200 Jahre bei akuteller Förderung. Jedes Haus ist ans Erdgasnetz angeschlossen.