Einmal Oman und zurück

Samstag, 14.10.2017 Türkei, du Land ohne ausreichend WLAN

Was auf dem Balkan kein Problem war, überall Free WiFi, wird hier eines. Keine Tankstelle hat WLAN, oder es tut nicht.

😢

 

12.10.2017

Der Tag beginnt mit einer Einladung zu Sesamkringel, Brötchen und Tee bei MAN.  Die Nacht war ziemlich laut, jede Menge Verkehr auf der Ausfallstraße.

Der Drehzahlsensor ist in der Türkei nicht erhältlich, weder bei MAN noch bei ZF. Zudem braucht man noch einen Stopfen und einen besonders dünnen 24er Steckschlüssel. Daher werden wir so weiter fahren wie bisher und es in Deutschland zusammen mit dem dann fälligen Getriebeölwechsel machen.

Der Auspuffdoktor ist zurück, der Krümmer muss noch ans Fahrzeug angepasst werden. Die Flansche werden in verschraubtem Zustand angeheftet und dann außerhalb verschweißt.

Nach der Reparatur geht es ans Zahlen. 400TL für den Krümmer direkt an den Auspuffdoktor, 225 TL an MAN. Also rund 100€ bzw. 50€

Anschließend werden wir noch in die Firmenkantine zum Mittagessen eingeladen.

Wir fahren nach Westen auf der D200, mal mehr mal weniger gute Strecke. Neben der Autobahn wird eine eingleisige Eisenbahnstrecke renoviert und elektrifiziert, etwas daneben eine Hochgeschwindigkeitstrasse gebaut.

Wir übernachten an einer Tankstelle neben der D200. Nicht so laut wie bei MAN, aber leise ist anders.

13.10.2017

Die alte Weisheit, auf Landstraßen kommt man nur schlecht voran, stimmt mal wieder. Obwohl meist 4-spurig ausgebaut, geht die  Straße durch Dörfer mit entsprechenden Begrenzungen und die Oberfläche ist teilweise ziemlich malade.

Anfänglich auf rund 1400 üNN. noch sanfte Hügel mit Getreideanbau, kommen später die Berge dazu. Wir schrauben uns langsam hoch, bergauf gewinnen wir fast jedes Rennen gegen die LKWs. Bergab werden wir dann wieder überholt, aber in Summe ist kein großer Unterschied zu erkennen. Wie schon erwähnt: der Kilometerfortschritt ist überschaubar, aber der Spritverbrauch nicht zu verachten. Einige Liter mehr als üblich werden in Vortrieb, Wärme und ein bisschen Grobstaub umgesetzt.

Kurz vor der Passhöhe des Kizilimak halten wir auf 2130 üNN. an um an einer Quelle Wasser nachzufüllen. Ein Fernfahrer, der neben uns parkt, schenkt uns eine Melone. Bergab kommt der frisch reparierte Krümmer zu Ehren, ohne  Motorbremse würde es ziemlich schwierig.

Bei Einbiegen auf die D100, wieder auf 1500 üNN., die uns bis zur Grenze begleiten wird, ändert sich alles. Glatter Asphalt, viele Sattelzüge und wieder geht es wieder auf 2160 üNN. Nach dem Pass wieder herunter auf 1250, bei Ercinzan verlassen wir die D100 beim Flughafen und fahren zu einer Mineralquelle mit angeschlossenem Familienpark. Auf dem Parkplatz können wir übernachten, der Kellner eines Restaurants macht es mit der Security klar. Später erzählt er uns, 1 Mio. Einwohner von Ercinzan leben in Istanbul, nur 100 000 sind hier geblieben. Das Essen war echt lecker…

14.10.2017

Nach einer absolut ruhigen Nacht fahren wir weiter. Auch heute wieder Berge und schlechte Straßen. Wir kommen wie üblich nicht so voran wie gewünscht, teilweise geht es nur mit 40 km/h die Berge rauf und runter. In einem kleinen Dorf kaufe ich ein, der Bäcker stammt aus Bielefeld. Die fehlende  ¼ türkische Lira für das Brot wird mir erlassen, weil ich das Kleingeld nicht finde.
Das ostanatolische Hochland liegt, nun ja, eben hoch und daher raucht es bergauf kräftig weil der Sauerstoff fehlt. 1500 üNN. fühlen sich mittlerweile normal an, das Höhenprofil bringt es an den Tag.

 

An manchen Stellen färben sich die Bäume wie im Indian Summer, in anderen Gebieten ist die Zuckerrübenernte in vollem Gange. Von Handarbeit beim Ausgraben und Entblättern bis zu einer kleinen Karawane neuer Trecker mit Rübenroder ist alles zu sehen.
Als wir an einer Tankstelle mit Restaurant Feierabend machen sind es noch rund 150 km bis zur iranischen Grenze.