Einmal Oman und zurück

Freitag, 27.10.2017 und wir faahn faahn auf der Autobahn

Tehran -> Esfahan sind mehr als 400km. 

Desahlb wollen wir den Freeway nehmen und starten gen Süden. Für LKW und Motoräder gesperrt, fahren wir wegen "no cargo" auf um zu sehen was passiert. Es passiert genau: nix
Kein Polizist, kein Mautkassierer hält uns auf.

Also geht es zügig nach Süden. Den ganzen Tag hängt ein merkwürdiger Schleier in der Luft. Evtl. müssen sich die Wolken darüber verhüllen, schließlich heißt es "die Wolke" und Frauen im Iran sind davon betroffen.

In der Nähe des Khommeni Airports tanken wir auf, dann geht es weiter. An einer Raststation halten wir zur Mittagsasue an. Es gibt handgeschäumten, italienischen Cappuccino, Apfelrührkuchen und Kaltgetränke. Ich versuche eine Tüte des tollen Kaffees zu kaufen, weil unser Vorrat zur Neige geht. Leider nein, ist die letzte Tüte, Nachschub gibt es in Tehran. Toll, da kommen wir gerade her. 
Immerhin füllt mir der freundliche Kaffeemacher ein paar Portionen ab und schenkt sie mir.

Während des Tages habe ich genug Zeit, mir den Fuhrpark genauer anzusehen. 
Zum Fuhrpark des Iran passt der KAT hervorragend.
Alte MACK und International Trucks aus der Zeit vor der Revolution sind noch auf der Straße, liebevoll in Schuss gehalten.
Viele alte Mercedes Rundhauber sind unterwegs als 1924 (2 Achser) und 2624 (3-Achser). Es gibt sie in allen Formen und Zuständen, von völlig herunter geritten bis brandneu, da hier immer noch in Lizenz produziert.

Dazu noch Lizenzbauten neuerer LKW aus Amigo-Land, hier als AMICO zu sehen und dem MAN zum verwechseln ähnlich.
Neue, importierte Zugmaschinen von allen bekannten Herstellern, wahrscheinlich eher im internationalen Verkehr im Einsatz. Vermehrt kommen LKW aus China, FAE, Dongfeng und Howo sind zu sehen.
Reisebusse von Volvo, Scania und MAN aus lokaler Produktion runden das Bild der Großen ab.

Der Bulli des Iran ist überall zu finden: der Z24. Getreu dem Motto von Henry Ford "you can get any color as long as it is black" werden sie fast nur in Blau ausgeliefert.

Es gibt für alles und jeden Zweck einen Aufbau. Als Abschlepper, Pritschenwagen, Kastenwagen, Kühltransporter oder Kipper ist alles zu sehen. Auch als rasender Heuballen sind sie unterwegs.

Ein echter Dauerbenner.Eintrag bei Wikipedia  

Bei PKW dominiert die heimische Fertigung verschiedener Renault und Peugeot Modelle. Für die Reichen, Schönen und ganz schön Reichen alles was gut und teuer ist, für die aufstrebende Klasse darf es schon mal ein Chery aus China sein.

Bis Natanz bleiben wr auf rund 1000 üNN. dann geht es über 40 km hoch auf 2300. Die Zylinderkopftemperaturlampe geht an einer langen Steigung kurz an, runterschalten und Dauerlüften hilft weiter. 60 km vor Esfahan sehen wir in einigem Abstand zur Autobahn ein verlassenes Gehöft, wir biegen an einem U-Turn ab und arbeiten uns auf Buckelpisten dorthin.
Ein freundlicher, älterer Herr kommt in einem, na was wohl, Z24 vorbei und erklärt uns noch, wie wir die Wasserleitung für uns umstellen können falls wir Trinkwasser brauchen. Aber bitte dann zurückstellen.

Schall- und sichtgeschützt zur Autobahn wird es eine angenehme Nachruhe werden.

Heute ist das Internet mal wieder mau, Bilder gibt es demnächst